WINTERTHURER BARRIEREN UND BAHNÜBERGÄNGE
WAS ES MAL GAB UND DAVON NOCH EXISTIERT, EINE UNGESCHRIEBENE GESCHICHTE
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Strecke Winterthur Hauptbahnhof - Oberwinterthur / Winterthur-Grüze
Dies ist - man kann es so sagen - die Innerortsstrecke Winterthurs.
Sie entstand in 4 Etappen:
1855 wurde als erste Strecke jene von Winterthur nach Oberwinterthur eröffnet. Sie war Teil der Bahnstrecke von Zürich über Winterthur nach Frauenfeld und Romanshorn, aber zu Beginn noch ohne Bahnhof in Oberwinterthur
1856 folgte bereits die Bahn von Winterthur nach Winterthur-Grüze und Wil und St. Gallen
1875 wurde die Strecke von Winterthur über Oberwinterthur, jetzt mit Bahnhof in Oberwinterthur, weiter nach Etzwilen und Singen eröffnet.
1875/1882 wurde auch die Tösstalbahn von Winterthur-Grüze nach Bauma eröffnet. Diese plante zuerst einen eigenen stadtnahen Bahnhof in der Nähe der Trollstrasse, doch 1882 konnte sie ihr eigenes Gleis bis in den Hauptbahnhof Winterthur in Betrieb nehmen, wobei dieses in den ersten Jahren, etwa bis ca. 1895 zusammen mit dem St. Galler-Gleis zwischen der Trollstrasse und dem Hauptbahnhof einen etwas anderen Verlauf nahm, als die Strecken in Richtung Oberwinterthur.
So begann die Geschichte der "Vierspurigen", wie man diesen Verlauf hier nennt. Aber für lange Zeit waren dies 4 separate Bahnstrecken für vier einspurige Linien. 1903 wurden die zwei nördlichsten Geleise, die nach Oberwinterthur führen, betrieblich in eine Doppelspurstrecke vereinigt und ab 2015 wurden alle Geleise in eine Vierspurstrecke mit Gleiswechseln umgebaut, um so die Kapazität zu erhöhen.
Die Winterthurer stehen jedoch zu ihrer "Vierspurigen". Es gab zwei Vorstösse von aussen, dies zu ändern. Zuerst wurde ein Projekt zur Überdachung der vier Geleise erarbeitet, welches jedoch nicht auf Begeisterung stiess. Als dann die SBB mit dem Aufstellen von Lärmschutzwänden begannen - im Raum Stadtrain und in Oberwinterthur stehen welche - zog die Stadt, mit Hilfe von Anwohnerorganisationen, bis vor Bundesgericht, um den Bau der Mauern zu stoppen, was dann auch gelang. Trotz mindestens 32 Personenzügen in der Stunde und auch bei Nacht verkehrenden Güterzügen.
Winterthur Hauptbahnhof
Unweit des Hauptbahnhofes in nördlicher Richtung kreuzte schon bei Eröffnung der Bahnlinien in diese Richtung die Schaffhauserstrasse/Wülflingerstrasse die Geleise. Dieser Übergang, der nicht nur von den Zügen nach Grüze und Oberwinterthur genutzt wurde, sondern auch für Rangierfahrten in die beiden Depots der VSB (Ausfahrtseite rechts) und der NOB (zwischen den Geleisen nach Oberwinterthur und Hettlingen) genutzt wurde, wurde mittels Rollgatter-Schranken gesichert. Doch die häufigen Unterbrüche des Strassenverkehrs für Fussgänger und allerlei Fuhrwerke erwies sich schon damals ziemlich hinderlich und 1888 begann der Bau der Unterführung, der 1893 abgeschlossen wurde. Gleichzeitig begann die Stadtentwicklung über den Bahnhof hinaus in westlicher Richtung. Bis in die 1970er Jahre bestand die eiserne, maximal 3,5 Meter hohe Unterführung, welche schon der Strassenbahn und später auch den Trolleybussen einige Probleme bereitete, da sie fast in der Mitte der Strasse verkehren mussten. Der sich langsam aber sicher degradierende Strassenbelag des 20. Jahrhunderts wurde in der dunklen Unterführung auch für Fussgänger immer mehr zum Problem, weshalb sie durch die heutige, grosszügigere Konstruktion in Beton ersetzt wurde. Bis Ende des 20. Jahrhunderts stand neben dieser Unterführung auch das Stellwerk 8, welches für den Bahnverkehr Richtung Hettlingen, Oberwinterthur und Grüze zuständig war.
Die zwei Posten Lindstrasse (nie im Nummernschema der SBB)
In den Anfangsjahren der Bahn bestanden hier zwei Bahnübergänge unmittelbar nacheinander. Von der Stadt herkommend überquerte man zuerst die Geleise der Tösstalbahn und der St. Galler-Linie und nur einige Duzend Meter danach folgte der Bahnübergang über die Geleise nach Frauenfeld und Singen. Die beiden Gleispaare lagen rund 90 Meter auseinander. Dadurch erhielt die Lindstrasse, die von der Altstadt Winterthur in den Norden von Veltheim und Richtung Schaffhausen führt, gleich zwei Bahnübergänge. Diese wurden in jenen Jahren mit Rollgatter-Barrieren gesichert. Die Geleise der Tösstalbahn/St. Galler-Linie verliessen den Bahnhof Winterthur im Bereich, wo sich heute noch die östlichsten Abstellgeleise befinden und nach gut 200 Metern erreichten sie die anderen beiden Geleise. Diese unbefriedigende Situation entstand durch die unterschiedlichen Bahngesellschaften. Um diesen Unsinn von zwei unmittelbar nacheinander folgenden Barrieren zu beseitigen wurde etwa 1879 beschlossen die Geleise zu bündeln und eine Strassenbrücke über die 4 Geleise zu bauen. 1882 war es dann soweit und die lokal als Lindbrücke bezeichnete Überführung konnte eröffnet werden. Die Lindbrücke wurde dann 1932/33 verbreitert, damit die erste Buslinie Winterthurs, vom Hauptbahnhof zum Rosenberg, eröffnet werden konnte.
Posten Haldenstrasse (nie im Nummernschema der SBB)
Diesen Posten und Bahnübergang muss man im Kontext mit den Posten der Lindstrasse betrachtet werden.
Denn, als die beiden Bahnübergänge an der Lindstrasse bestanden, existierte zwischen den beiden eine Strassenabzweigung nach rechts (von der Stadt aus gesehen). Dies war die Haldenstrasse, die schon kurz nach dem Verlassen der Lindstrasse nach Norden schwenkte und dann die Geleise nach Frauenfeld und Singen  kreuzte. Dieser Bahnübergang befand sich nur rund 80 Meter nach jenem der Lindstrasse. Auch hier war ein Posten mit Rollgatter-Barrieren vorhanden. Dieser Übergang verschwand 1882. Eine eiserne Passerelle für Fussgänger über alle 4 Geleise wurde errichtet, die jedoch heute nicht mehr existiert. Doch noch heute sieht man, wie ein kurzes Stück Haldenstrasse am Gleis endet.
Um sich ein Bild von den Rollgatter-Barrieren zu machen, schaue man zu den Posten 9a und 9d hier nachfolgend.
Posten 9a (Trollstrasse)
9a
Bild oben:  Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur 032800
Nach der Reorganisation der Bahnen in die nun staatlichen SBB 1902, wurden die Posten durchnummeriert. Da sich zu diesem Zeitpunkt bereits keine Bahnübergänge mehr an der Lind- und Haldenstrasse befanden, war der Übergang Trollstrasse der erste nach dem Hauptbahnhof und er erhielt die Nummer 9a, wobei die 9 für das Bahnmeisterbüro 9 Winterthur steht. Dieses Bild welches etwa 1900 aufgenommen wurde, zeigt den Posten an der Trollstrasse. Rollgatter-Schranken sicherten den Übergang und es waren meistens Männer welche die schweren Eisengatter, die auf Schienen liefen geschoben. Es war eine gefährliche Arbeit, denn wenn nur ein Wärter anwesend war, musste er erst einen Gatter über die Strasse schieben und dann schnellstens die Geleise überqueren, um auch den anderen Gatter zu betätigen. Wenn Steine auf der nicht asphaltierten Strasse unter die Rollen der Gatter gerieten, konnte deren Betätigung äusserst schwierig oder unmöglich sein, genauso bei satrkem Schneefall. Da verwundert es nicht, dass ab etwa 1915 immer häufiger gekurbelte Barrieren mit Schlagbäumen die Rollgatter ersetzten. Dies erhöhte die Sicherheit und dort wo 2 Personen je Schicht die Gatter schieben mussten, konnte man eine Person einsparen.
Im Falle von 9a, man sieht am rechten Bildrand auch das etwas erhöht stehende Postenhäuschen, wurde etwa 15 Jahre nachdem diese Aufnahme gemacht wurde, eine gekurbelte Barriereanlage errichtet. Es war eine der einfachen Anlagen, ohne separatem Kurbelstock. Die Kurbel war direkt an der Barriere beim Häuschen angebracht und ein Seilzug unter den Geleisen hindurch, diente zum Antrieb des 2. Schlagbaumes. Diese "Modernisierung" galt aber nur für die Barrierenanlage. Noch in den 1960er Jahren musste das Personal für jede Zugsdurchfahrt vom Häuschen runter kommen, über erdige Stufen, die bei Nässe schön rutschig waren. Dort wo auf diesem Bild die hölzerne Bank steht, mussten die Wärterinnen die Barriere bedienen, egal wie das Wetter war. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre war aber Schluss damit. Der Übergang Trollstrasse wurde durch eine Unterführung für Fussgänger ersetzt und später in Karl Matthäi Strasse umbenannt. (Karl Matthäi lebte bis 1960 in Winterthur und war ein berühmter Organist und Lehrer am Winterthurer Konservatorium)
Posten 9b (Schwalmenackerstrasse)
9b
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur 036845 
Posten 9b sicherte den Bahnübergang an der Schwalmenackerstrasse. Ursprünglich war auch hier eine Rollgatter-Schranke vorhanden, welche vermutlich um 1920 bis 1925 durch dieses etwas eigenwillige System ersetzt wurde. Natürlich wurde hier gekurbelt, doch die Seilrolle etwas hinter dem Schlagbaum bewegte eine Stange, welche wiederum den Schlagbaum runterdrückte oder hochzog, je nach Bedarf. Dies, wie auch der Baustyl des gelb verschindelten Häuschens, sind auf diesem Bild, das etwa 1960 aufgenommen wurde, werde gut dokumentiert. Die Schwalmenackerstrasse war gut frequentiert, da sie nicht nur die Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Rychenberg-Quartier herstellte, sondern auch von den Schülern und Schülerinnen der Kantonsschule und des Konservatoriums gerne genutzt wurde, wie man hier unschwer sehen kann. Die Autos hatten da einige Mühe in der Gegenrichtung durchzukommen. Dieses Postzengebäude, machte wenigstens den Winter erträglicher, als seine Vorgänger, denn dieser Posten hatte in seiner Geschichte auch zwei Vorgänger. Zuerst eine dunkle Bude einige Meter vom Übergang entfernt, als noch die Rollgatter in Betrieb waren. Danach folgte eine kleine Einraumhütte, ähnlich jener an der Pflanzschulstrasse vor den 1970er Jahren. In den 1950er Jahren folgte dann das hier zeigte Gebäude. Die beiden Abläuteglocken Stehen für die Strecken Winterthur - Oberwinterthur (diese links) und Winterthur - Grüze (diese rechts). Wenn gleichzeitig Züge auf beiden Doppelspuren in beiden Richtungen angekündigt wurden, konnte dies ein langes intensives "Glockenerlebnis" sein! In den frühen 1960er Jahren konnten die Winter noch recht schneereich sein. Dieser Posten wurde als erster aufgehoben und der Bahnweg bekam eine Unterführung für Fussgänger und Radfahrer.
Posten 9c (Pflanzschulstrasse)
9c
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur 036862  
Posten 9c sicherte lange Zeit den Übergang an der Pflanzschulstrasse, die auch aus dem Rychenberg-Quartier zur Stadt hinuter führt. Dieser Posten durchlief noch mehr Phasen, als die anderen auf dieser Strecke. Das Bild oben von 1922 mit der Barrierenwärterin Frau Truninger zeigt bereits Phase 2. In der ersten Phase waren auch hier Rollgatter-Schranken vorhanden. Das Häuschen hinter den Büschen, diente schon damals dem Personal, wie auch die hölzerne Bank am rechten Strassenrand. Diese Barrieren wurden bereits mittels Kurbel bewegt, wobei sich die Kurbel direkt an der Barriere befand (also kein separater Kurbelstock) und diesem Schlagbaum der Seilzug zum anderen Schlagbaum führte. Frau Truninger steht, wie damals üblich, noch mit der roten Fahne auf der Strasse. Mit der zusammen gerollten Fahne zeigte sie den Lokführern "alles in Ordnung" an. Wurde die Fahne offen gezeigt, war dies ein Signal an den Lokführer sofort zu halten, da ein Problem vorlag. Bei Nacht wurde eine Handlampe hoch gehalten, welche damals noch mit Karbid funktionierte. Bei der Handlampe zeigte man die weisse (später die grüne) Seite dem Lokführer, wenn alles o.k. war, bei Problemen die rote Seite.
9c2
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur 036861  
Dies ist Posten 9c in der dritten Phase. Der Umbau von der 2. zur 3. Phase, muss in den späten 1930er Jahren erfolgt sein und hielt bis in die späten 1970er Jahre. Das Bild soll etwa 1975 aufgenommen worden sein. Rechts sieht man das Wärterwohnhaus, welches schon in den Phasen 1 und 2 hier stand. Es war lange Zeit der einzige Ort wo sich eine Toilette für das Personal befand! Das Postenhäuschen ist ein einfachster rechteckiger Holzbau nur mit einem Raum. Die Barrierenanlage selber stammt noch aus der Phase 2. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass der näher stehende Schlagbaum sehr eng am Häuschen steht. Kein Wunder, denn die Antriebsachse führte direkt vom Schlagbaum ins Häuschen und im Inneren befand sich die Kurbel direkt an der Wand. Dieser Bautyp erforderte nur etwa 4 Kurbelumdrehungen, um die Schlagbäume zu senken oder zu heben. Aber im Häuschen befand sich auch noch ein Kurbelstock, denn von hier aus wurde auch eine kleine (maximal 2 Meter lange) Bahnschranke am St. Georgenweg bedient. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre wurde dieser kleine Übergang aufgehoben und das Personal musste sich nur noch auf einen Übergang konzentrieren. Interessant sind auch die beiden Abläuteglocken. Links jene der ehemaligen VSB für die Züge der Strecke Winterthur - Grüze in Form eines Mantelläutewerks und rechts jene der ehemaligen NOB der Strecke Winterthur - Oberwinterthur ein Spidelläutewerk.
9c3
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur FotLb_005371   März 1987
Posten 9c in seiner 4. Phase. Hier geschah noch einiges. Kurz nach dem das Bild darüber gemacht wurde, wurden die beiden Abläutesignale versetzt und das Mantelläutewerk durch ein Spindelläutewerk ersetzt.
Im August 1976 schliesslich, wurde die alte, inzwischen sehr undichte und baufällige Hütte, durch ein Häuschen des Typs Erne, welches woanders nicht mehr gebraucht wurde, ersetzt. Das Holzwerk des Erne Häuschens wurde auch noch komplett saniert. Zu jenem Zeitpunkt gab es noch keine Pläne den Übergang aufzuheben. Hingegen wurde die körperliche Arbeit für das Personal auf "fast null" reduziert, denn mit dem neuen Häuschen wurden auch elektrische Barrieren des Typs ASSA aufgestellt. Die Wärterinnen mussten von nun an nur noch einen Knopf zum Senken oder Heben drücken. Schon seit den 1950er Jahren verfügte der Posten, wie auch die anderen natürlich, über eine Zugmeldeanlage zur Ankündigung der Züge. Doch mit den Beschlüssen der SBB von 1982 war auch hier die Zukunft nicht mehr sicher. Dieses Bild wurde im März 1987 aufgenommen. Doch bereits 1988 wurde der Posten aufgehoben und eine Unterführung für Fussgänger und Radfahrer wurde errichtet. Das Wärterwohnhaus steht noch heute und dient dem Quartierverein unter dem Namen "s Bahnhüsli"  als Vereinslokal.
Posten 9d (Stadtrain)
9d
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur 067232  
Posten 9d am Stadtrain. Kurz bevor die Strecken nach Oberwinterthur und Grüze auseinander gehen existierte bis 1925 der Posten 9d, der bis zu seinem letzten Tag Rollgatter-Barrieren besass. Doch warum musste dieser Posten verschwinden? Im Hintergrund dieses 1922 gemachten Bildes sieht man die etwas schwach die Umrisse einer Strassenbahn. Diese wurde 1915 vom Hauptbahnhof bis hier vor den Bahnübergang in Betrieb genommen. Nachdem aber 1922 Oberwinterthur zu Winterthur eingemeindet wurde und damals schon der Wunsch nach einer Verlängerung der Städtischen Strassenbahn Winterthur StStW nach Oberwinterthur (hier auch Oberi genannt) geäussert wurde, fand 1924 eine Abstimmung zu Gunsten der Verlängerung der Strecke statt. Die Bauarbeiten wurden unverzüglich aufgenommen. Die Bahngeleise wurden etwas abgesenkt und etwa 80 Meter weiter östlich (links auf dem Bild) wurde eine Strassenbrücke, mit Tramgleis, erbaut. Obwohl alles von Hand gemacht wurde, dauerten die Arbeiten nur etwa 18 Monate und noch 1925 wurde die Brücke in Betrieb genommen. Im Folgejahr (1926) verschwanden die letzten Reste des Bahnüberganges. Wer von der Seite Stadtrain in die Leimeneggstrasse kommt, sieht wie sie eigentlich direkt auf die Bahngeleise zu geht und erst unmittelbar dort in einer scharfen 90° Kurve nach Norden schwenkt. Dieses Stückchen der Leimeneggstrasse, war der ursprüngliche Strassenverlauf über den Bahnübergang. Übrigens das Häuschen am rechten Bildrand war nicht das Postengebäude, sondern es diente der Trambahn, dort wurden die Fahrkarten ausgegeben und zwischen den Fahrten konnten sich die Fahrer dort erholen.
Abzweig nach Winterthur-Grüze
Unter der heutigen Stadtrain-Brücke, hier kurz Brücke genannt trennen sich die Geleise. Die südlichen zwei Geleise erreichen nach knapp 300 Metern den Bahnhof Grüze, wo sich die Strecken nach St. Gallen und ins Tösstal weitergehen.
Posten 9e (Talackerstrasse)
9e
Bild oben:  Posten 9e. Leider schaffte ich es nicht mehr, vor der Automatisierung den Posten 9e zu fotografieren. Dieses Bild wurde etwa eine Woche danach aufgenommen. Es zeigt jedoch noch gut wie sich die Situation hier zeigte. Schon die mechanische Barrierenanlage war eine Vollschranke, also mit 4 Schlagbäumen. Das Häuschen ist vom Typ der gelb verschindelten Wärterbuden. Die Abendsonne dieses Winterabends von 1984 leuchtet in den Vorraum, der zu diesem Moment schon komplett ausgeräumt war, das heisst, selbst das Telefon hängt nicht mehr an der Wand. Wer sich den Schutthaufen zwischen Posten und Bahngeleise genauer ansieht, wird dieses "graue runde Ding" bemerken. Das war nichts anderes als die Abläuteglocke, die an Ort und Stelle "gefällt" und zerstört wurde! Leider durfte ich nicht näher ran, da die Bewohner des - heute noch existierenden - Wärterwohnhauses der (damals) aktuellen Zustände wegen, niemanden in ihrer Nähe haben wollten. Für mich war dies bestens verständlich.
Posten: Stationsposten (Seenerstrasse/Hegifeldstrasse)
Heg
Bild oben: Foto mit freundlicher Genehmigung: winbib; Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur Hegistrasse_04  
Bereits im Bereich des Bahnhofes Oberwinterthur - und deshalb ein Stationsposten, da auch für die Rangierfahrten die Barriere gesenkt werden musste - befand sich der Bahnübergang an der Hegistrasse. Dieses von Hand kolorierte Bild von 1917 zeigt den damals noch unabhängigen Ort Oberwinterthur, 5 Jahre vor der Eingemeindung nach Winterthur. Der Übergang befand sich etwa an jener Stelle, wo man heute die Unterführung für Fussgänger und Fahrräder am Bahnhof Oberwinterhur findet. Der Posten wies eine Barrierenanlage des Typs Bruchsal auf. Ganz rechts sieht man eine Ecke der Wärterbude und das Abläutesignal. In den Jahren 1960/61 wurde die Strassenunterführung der Seenerstrasse gebaut und die Hegifeldstrasse zur Seenerstrasse hinunter verlängert. Der Bahnübergang muss etwa in den Jahren 1964 oder 1965 aufgehoben worden sein.
Das Bild zeigt auch schön die verschiedenen Masten, sowohl für das Bahntelefon, als auch für die öffentliche Versorgung mit Telefon und Strom. Über dem Dorf befindet sich die refomierte Kirche St. Arbogast, die auf römischen Grundmauern aufgebaut wurde.
Bahnhof Oberwinterthur
Für die Strecke weiter nach Seuzach klicken Sie bitte hier.
Richtung Wiesendangen existierten keine Barrierenposten.



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