EISENBAHNEN IN ARGENTINIEN |
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KURZER ÜBERBLICK IN
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Stand
September 2010
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Was
bis 2006 geschah
1993 wurde per Dekret
des damaligen Staatspräsidenten Carlos Menem der ganze Schienenpersonenfernverkehr
der damaligen Staatsbahn Ferrocarriles Argentinos (FA) stillgelegt.Es wurde den Provinzen überlassen selber diesen Verkehr zu Organisieren. Doch die finanzielle Lage der Provinzen hat nur in den wenigsten Fällen diese Uebernahme ermöglicht. Einige wenige (Buenos Aires, La Pampa, Chaco, Córdoba, Tucumán, Salta, Rio Negro, Chubut) übernahmen jedoch sofort ihren Anteil an Rollmaterial der vormaligen Staatsbahn und gründeten eigene Bahngesellschaften, die mehr oder weniger lange überlebten. Die Gesellschaft mit dem grössten Netz ist jene der Provinzen Buenos Aires und La Pampa, welche unter dem Namen Unidad Ejecutora del Programa Ferroviario Provincial (UEPFP) oder auch Ferrobaires die Strecken von Buenos Aires nach Mar del Plata, Miramar, Tandil, Pinamar, Bahía Blanca, Carmen de Patagones, Bolívar, Daireaux, Pehuajó, Lincoln und Junín betreibt. Rio Negro gründete die Gesellschaft SEFEPA, die heute TREN PATAGONICO heisst und die Strecke San Carlos de Bariloche - Ingeniero G. Jacobacci - San Antonio Oeste - Viedma betreibt, wobei diese als einzige Provinzbahn auch Güterverkehr anbietet, der Nordteil der Schmalspurbahn des "Old Patagonian Express" (in Argentinien "La Trochita" genannt) von Ingeniero G. Jacobacci nach Ñorquincó gehört ebenfalls dazu und wird für etwas touristischen Verkehr genutzt. Die Provinz Chaco hat mit der Gesellschaft Servicios Ferroviarios del Chaco SEFECHA ein Unternehmen für Regionalverkehr und Vorortsverkehr um Resistencia gegründet, wofür gebrauchte Triebwagen der spanischen Insel Mallorca angeschafft wurden. Hier werden die beiden Strecken Roque Sáenz Peña - Chorotis und Cacuí - Los Amores im Fernverkehr bedient, da sie durch Regionen führen, die keine Strassen aufweisen. In Chubut wurde der südliche Teil der "La Trochita" reaktiviert und die Provinz führt hier unter dem Namen Ferrocarril del Chubut einen touristischen Bahnverkehr durch. Die provinziellen Bahnunternehmen in Salta, Tucumán und Córdoba waren weniger erfolgreich und haben inzwischen ihren eigenen Betrieb eingestellt. Erst 2005 versuchte es die Provinz Entre Rios, in dem sie zusammen mit dem Güterbahnunternehmen in dieser Region, América Latina Logística ALL, einen Personenverkehr zwischen Basavilbaso, Villaguay und Concordia aufnahm. Von Provinzen unabhängige Unternehmen nahmen in jüngster Vergangenheit Fernverbindungen auf. Trenes Especiales Argentinos (TEA; gegründet von Ferroclub Argentino) hat nicht nur den Dampfzug für Touristen zwischen San Carlos de Bariloche und Perito Moreno, sondern auch die Fernverbindung Buenos Aires - Basavilbaso - Concordia - Monte Caseros - Posadas aufgenommen. Das Unternehmen Ferrocentral (Anteilseigner sind das Güterbahnunternehmen Nuevo Central Argentino und die S-Bahn Ferrovías [1 Linie ab Buenos Aires]) hat in den vergangenen 2 Jahren die Verbindungen Buenos Aires - Córdoba und Buenos Aires - Tucumán aufgenommen, allerdings mit viel zu wenig Loks und Wagen weshalb je Strecke nur ein Zug in der Woche verkehren kann, was der Nachfrage nie gerecht wird. Dieser "Flickenteppich" an Bahnstrecken mit und ohne Personenverkehr, mangelnde Fernverbindungen und keine Anschlüsse zwischen diesen und keine einheitliche Tarifstruktur, sind einer wirklichen Entwicklung des Schienenpersonenfernverkehrs gar nicht förderlich. So hat die Regierung um den Jahreswechsel 2004/05 das Dekret von Präsident Menem Rückgängig gemacht (wiederum per Dekret), um einer Entwicklung des Fernverkehrs nichts mehr entgegen zu stellen. Allerdings war man sich lange nicht im Klaren wie man vorgehen solle, es gab wirklich auch Absichten eine neue Staatsbahn zu gründen, wobei dies, bei richtiger Verwaltung und richtigem Vorgehen, durchaus vorteilhafter wäre. Besonders jene Provinzen mit eigenen Bahnunternehmen wehren sich dagegen. Auf der anderen Seite hat auch die Regierung feste Vorstellungen welche Strecken wieder Personenzüge bekommen sollen, daneben liegen aber sehr viele Projekte aus den meisten Provinzen vor, welche vom kleinen Nahverkehrszug über eine 14 km lange Vorortslinie bis zu Expresszügen über 1000 km lange Strecken umfassen. Da sich jedoch in der Zwischenzeit nicht viel tat, die Nachfrage nach Verbindungen jedoch sprunghaft zunimmt und inzwsichen oft Tumulte um Fahrkarten ausbrechen, musste die Regierung erneut eingreifen. In einem neuen Dekret vom 27.12.2005 hat sich die Regierung verpflichtet auch finanziell einzugreifen, um in den kommenden 2-3 Jahren ein nationales Grundnetz im Schienenpersonenfernverkehr aufzubauen, wobei sowohl in die Infrastruktur, als auch ins Rollmaterial investiert werden soll. Im Januar 2006 bestehen folgende Fernverbindungen (alle Züge die nicht nur dem Vorortsverkehr dienen): (wenn nicht anders angegeben, 1 bis 5 Mal in der Woche) Ferrobaires/UEPFP Buenos Aires Plaza Constitución - Mar del Plata - Miramar ( BA - Mar del Plata mehrmals täglich) Buenos Aires Plaza Constitución - Pinamar Buenos Aires Plaza Constitución - Tandil Buenos Aires Plaza Constitución - 25 de Mayo - Bolívar - Daireaux Buenos Aires Plaza Constitución - Olavarría - Saavedra - Bahía Blanca Buenos Aires Plaza Constitución - Olavarría - Pringles - Bahía Blanca - Carmen de Patagones Buenos Aires Plaza Constitución - Quequén Necochea Buenos Aires Once - Bragado - Carlos Casares - Pehuajó Buenos Aires Once - Bragado - Lincoln Buenos Aires Retiro - Junín (täglich) folgende Verbindungen von Ferrobaires/UEPFP gelten als "als vorübergehend stillgelegt" da die Strecken technisch nicht befahrbar sind (das heisst sie sind offziell nicht stillgelegt und gehören zu jenen Strecken, die mit staatlichen Mitteln bevorzug repariert werden sollen), dies sind: Saavedra - Carhué Pehuajó - Santa Rosa - Toay Bragado - Carlos Tejedor - General Picó Lincoln - Ameghino Junín - Iriarte Las Flores - Tandil - Quequén Necochea SEFEPA/Tren Patagonico San Carlos de Bariloche - Ingeniero G. Jacobacci - San Antonio Oeste - Viedma Regelzug 2x in der Woche San Carlos de Bariloche - Viedma Luxuszug "Arrayanes" einmal in der Woche nur im Sommer San Carlos de Bariloche - Ingeniero G. Jacobacci Lokalzug mehrmals in der Woche Ingeniero G. Jacobacci - ojo de Agua (fallweise bis El Maitén) nur bei Bedarf Touristenzug Schmalspurbahn, Dampfbetrieb FERROCENTRAL Buenos Aires Retiro - Rosario - Rafaela - La Banda - Tucumán 1x in der Woche Buenos Aires Retiro - Rosario - Villa Maria - Córdoba 1x in der Woche Córdoba - Villa Maria Lokalzug (1x in der Woche) TRENES DE BUENOS AIRES (TBA, ein Betreiber von S-Bahnen welcher einen Fernzug fährt) Buenos Aires - San Nicolás - Rosario - Santa Fé (1x in der Woche) TRENES ESPECIALES ARGENTINOS TEA San Carlos de Bariloche - Perito Moreno Dampfzug für Touristen 3 mal in der Woche Buenos Aires Federico Lacroze - Basavilbaso - Concordia - Monte Caseros - Posadas (2x in der Woche) SEFECHA Cacuí - La Sabana (täglich) - Los Amores (2x wöchentlich) Roque Sáenz Pena - Avia Teraí - General Pinedo - Chorotis täglich ALL/Provinz Entre Rios Basavilbaso - Villaguay - Concordia (mehrmals in der Woche) Ferrocarril del Chubut FCC Touristenzüge, Schmalspur, Dampfbetrieb Esquel - Nahuel Pán; El Maitén - Desvío Thomaé mehrmals wöchentlich und selten Esquel - El Maitén MOVITREN/Provinz Salta Tren a las Nubes Salta - San Antonio de los Cobres - Viaducto la Polvorilla stillgelegt! Zu den vordringlichen Projekten von Regierung und Provinzen gehören: Verdichtetes Angebot auf den Strecken Buenos Aires - Córdoba, Buenos Aires - Tucumán und Buenos Aires - Posadas, sowohl mehr Fahrten in der Woche und zusätzliche Wagen je Zug, wird sich wohl ab Ende 2006 oder Beginn 2007 auswirken. Santiago del Estero - La Banda - Tucumán, wahrscheinlich 2007. Einführung durchgehender Züge Buenos Aires - Bahía Blanca - Viedma - San Carlos de Bariloche 1 bis 3 Züge in der Woche, beginn wenn es gut geht ab Ende 2006 oder Anfang 2007. Reparatur der Strecke Junín - Villa Mercedes und Einführung durchgehender Züge Buenos Aires - Junín - Villa Mercedes - San Luís - Mendoza etwa ab Ende 2008 oder Beginn 2009. Wiederinbetriebnahme der Strecken Tucumán - Salta, Tucumán - Jujuy, Salta - Socompa, Embarcación - Formosa, Córdoba - Dean Funes, Códoba - Capilla del Monte, Córdoba - San Francisco, Santa Fé - Rafaela für Personenverkehr, meist 2 bis 3 Züge je Woche, in Etappen zwischen 2007 und 2009. Monte Caseros - Corrientes und Basavilbaso - Paraná und eventuell Concordia - Paraná Wiedereröffnung in Etappen ab wahrscheinlich Mitte 2007. Tandil - Tres Arroyos, La Plata - Mar del Plata, Pinamar - Mar del Plata und La Plata - Las Pipinas, Wiedereröffnung wird in Erwägung gezogen Bahía Blanca - Neuquén Wiedereröffnung 2007 oder 2008. Dies ist die Situation des Schienenpersonenfernverkehrs in Argentinien. Noch ist unklar wer welche Verbindungen betreiben wird, ob es noch zu weiteren neuen Gesellschaften kommt usw. Ausschreibungen sind teilweise geplant. Sobald wieder etwas bekannt ist, werden diese Veränderungen an dieser Stelle aufgeführt. |
Was von 2007 bis 2010 wirklich geschah Die Regierung hat versucht Kredite für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke (TGV) aufzubringen. Die geplante 710 km lange Strecke hätte einspurig und in Normalspur von Buenos Aires auf der Trasse der wichtigsten Meterspurstrecke nach Rosario und dann auf der Trasse der besten Breitspurstrecke bis Córdoba führen sollen. Die ersten Angebote von Alstom lagen auf Dumpingpreisniveau, doch selbst diesen Betrag konnte die argentinische Regierung nicht aufbringen. Die angekündigten Hilfen an die Provinzen wurden nicht umgesetzt. Dies führte zu einer drastischen Verschlechterung der Personenzugverbindungen. Ferrobaires musste wegen Lokmangels Verbindungen streichen, die immer schlechter werdende Infrastruktur verursacht Verspätungen und längere Fahrzeiten. Noch nie verkehrten sowenige Züge zwischen Buenos Aires und Mar del Plata. Die Verbindungen von Buenos Aires nach Posadas und Bahía Blanca weisen manchmal Verspätungen von bis zu 12 und mehr Stunden auf. Die Wagen von Ferrobaires weisen immer mehr Anzeichen der Verwahrlosung auf. Den aktuellen Stand der Verbindungen finden auf den Fahrplantabellen Argentinien. FerroCentral hat zahlreiche gebrauchte Wagen und Loks aus Spanien und Portugal erhalten, welche die Regierung für viel Geld eingekauft hat. Diese Bahngesellschaft hat auch den Tren de las Sierras übernommen und verschiedene Modernisierungen in Córdoba vorgenommen. So wurde der Bahnhof Alta Córdoba aufwendig renoviert und der Verkehr zwischen den Bahnhöfen Alta Córdoba und Rodriguez del Busto aufgenommen. Was zuerst als Stadtbahn geplant war, ist heute nur die Verlängerung der Zugläufe des Tren de las Sierras bis Alta Córdoba. Zusätzlich wurden zur Sicherung der vielen Bahnübergänge 57 Schrankenwärter eingestellt. Der Nahverkehrszug Córdoba - Villa Maria verkehrt neu mit portugiesischem Rollmaterial und die Frequenzen wurden auf drei wöchentliche Züge erhöht. Ferrobaires hat keine der "vorübergehend" stillgelegten Strecken wieder in Betrieb genommen. Erfolgreich wurde jedoch ein Vorortsverkehr zwischen Mechita, Bragado und Olascoaga aufgenommen, bestehend aus einer Lok und einem Wagen, der parallel verkehrende Bus wurde nach einem Jahr mangels Passagieren (alle fahren mit dem Zug) eingestellt. Die Zahl der Züge nach Junín wurde von 7 auf 6 in der Woche reduziert, dafür wird ein Zug in der Woche etwas weiter nach Westen, bis Alberdí, verlängert. Nach zwei Jahren Unterbruch wurde der Stückguttransport auf einigen Ferrobaires Strecken wieder aufgenommen. Tren Patagonico hat 2008/2009 eine schwere Zeit mit Lokmangel und anderen Problemen durchgemacht. 2010 konnte das Angebot mit einem wöchentlichen Zugpaar Viedma - San Carlos de Bariloche gefestigt werden, allerdings verkehrt der Lokalzug San Carlos de Bariloche - Ingeniero G. Jacobacci nicht mehr. Ecotren hat den Tren a las Nubes übernommen und betreibt diesen nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten jetzt regelmässig. Die Wiedereröffnung der Strecke Monte Caseros - Corrientes fand, trotz Sanierung eines Triebwagens und etwa 20% der Strecke nie statt. 2009 hat Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner gleichzeitig drei Bahnverbindungen "eröffnet": Tucumán - Tafi Viejo, wofür ein ex-FEVE (Spanien) Triebwagen angeschafft wurde, viele Infrastrukturarbeiten ausgeführt wurden, doch es fand sich nie ein Betreiber, der Triebwagen verkehrt bis heute nicht. Salta - Cerrillos, ebenfalls mit einem identischen Triebwagen versehen, war an 5 Dienstagen in Betrieb, dann war der Dieseltank leer und die Verbindung stillgelegt. Lincoln - Villegas - Realicó, hier absolvierte ein "Camello"-Triebwagen ex-Renfe (Spanien) eine Probefahrt über die neu gegründete Ferrocarril Unión Pacífico, danach herrschte wieder Ruhe auf dieser Strecke (bis heute). 2010, der Ruf nach Bahnverbindungen wird immer lauter. Die Provinz La Pampa fordert die Reaktivierung der Verbindungen Pehuajó - Trenque Lauquén - Catriló - Santa Rosa und Catriló - General Pico. Die Regierung hat die SOFSE (Sociedad de Operaciones Ferroviarias, Sociedad del Estado) gegründet und die heruntergekommene SEFECHA in der Provinz Chaco verstaatlicht. Nach einigen Sanierungsmassnahmen wurde der Vorortsverkehr von Resistencia etwas verbessert und für 90 Bahnübergänge wurden Schrankenwärter eingestellt. Die Provinz Entre Rios hat auf eigene Rechnung bei Materfer einen neuen Triebwagen bauen lassen und den Personenverkehr zwischen Paraná und Concepción del Uruguay wieder aufgenommen. Ab Paraná soll bir Oro Verde auch ein Vorortsverkehr eingerichtet werden und man hat auch damit begonnen die Strecken Paraná - Concordia und Caseros - San Salvador für einen späteren Personenverkehr zu reparieren. Ende 2010 ist geplant einen wöchentlichen Personenzug Buenos Aires - Mendoza in Betrieb zu nehmen, nachdem verschiedene Extrafahrten sehr gut verkauft werden konnten, allerdings stellt sich die Provinz San Luis dagegen. San Luis will die Bahntrasse durch die gleichnamige Provinzhauptstadt zu einem Prachtboulevard umbauen. Der Vorortszug Tren del Valle um Neuquén kommt nicht in Fahrt, immer wieder treten Probleme auf, welche die Inbetriebnahme verunmöglichen. Gleichzeitig plant man in Neuquén einen Zug Neuquén - Buenos Aires in Betrieb zu nehmen. Aber womit? Ein grosser Kredit aus China könnte weite Teile der argentinischen Bahnen retten, doch die Regierung in Buenos Aires muss für jeden aus China abgerufenen Peso erst 15 Centavos selber aufbringen..... Nachfolgende Änderungen können aus den Fahrplantabellen Argentinien laufend entnommen werden. |
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